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Dateien auf einem Windows-PC freigebenViele unerfahrene Anwender haben Schwierigkeiten, ihren Windows PC so zu konfigurieren, dass darauf von anderen Computern zugegriffen werden kann. Die definitive Referenz für solche Fragen ist selbstverständlich die Dokumentation zu Windows. Wir haben diesen Abschnitt für all jene zusammengestellt, die eine kurze, technisch orientierte Anleitung wollen. Es handelt sich um eine Art Setup- und Problemlösungsanleitung (Sie würden das Handbuch doch nicht lesen, wenn Sie keine Probleme hätten...).Konfiguration des NetzwerksZunächst stellen Sie sicher, dass das Netzwerk funktioniert. Der Unix Computer muss die Windows-Maschine über das Netzwerk "sehen" können. Testen Sie die grundsätzliche Kommunikation aus der Kommandozeile mit "ping". Das kann von jedem der beiden Computer aus geschehen. Am besten beginnen Sie mit numerischen Internet-Adressen (IP-Adressen). Das funktioniert auch dann, wenn der Namensdienst noch nicht konfiguriert ist. Unter der Annahme, dass die IP-Adresse des anderen Computers 192.168.1.55 lautet:ping 192.168.1.55Wenn ping funktioniert, dann funktioniert auch die Kommunikation auf Internet-Protokoll Ebene. Wenn nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die "Netzwerkumgebung" am Schreibtisch des Windows-PCs, wählen Sie "Eigenschaften", doppel-klicken Sie Ihren Netzwerk-Adapter und klicken Sie die Schaltfläche "Eigenschaften". Sie sollten nun ein Fenster mit verschiedenen Diensten und Protokollen sehen. Eines der Protokolle ist "Internetprotokoll (TCP/IP)". Wählen Sie dieses Protokoll aus und klicken Sie auf "Eigenschaften". Hier können Sie die TCP/IP Parameter Ihres Computers einstellen. Benutzen Sie gegebenenfallsl auch die Windows-Hilfe für dieses Fenster. Bitte beachten Sie, dass nur Administrator-Anwender Änderungen vornehmen können! Sobald ping und somit die IP-Ebene funktioniert, können Sie die nächste Ebene, nämlich TCP testen. Das geht am leichtesten von der Unix Maschine aus mit dem "telnet" Kommandozeilen-Befehl. Mit der Beispiel-Adresse von zuvor für den Windows-PC tippen Sie: telnet 192.168.1.55 139Dieser Befehl versucht, eine TCP-Verbindung zu Port 139 des anderen Computers herzustellen. Drei verschiedene Resultate sind möglich: (1) Das Port ist erreichbar und alles funktioniert wie erwartet: $ telnet 192.168.1.55 139Alles ist OK und Sie können die telnet-Sitzung mit "^]" und dann "q" abbrechen oder auf eine Zeitüberschreitung warten. (2) Das Port ist nicht "offen": $ telnet 192.168.1.55 139In diesem Fall ist der Server-Dienst auf der Windows-Seite wahrscheinlich nicht gestartet oder Netbios über TCP ist nicht aktiviert. Gehen Sie wie zuvor zur Liste der Dienste und Protokolle, aber statt TCP/IP sehen Sie sich "Datei- und Druckfreigabe für Microsoft-Netzwerke" an. Stellen Sie sicher, dass dieser Dienst installiert und aktiviert ist. (3) Das Port ist nicht erreichbar: $ telnet 192.168.1.55 139Dann bleibt telnet hängen. Nach ein paar Minuten kommt dann: telnet: connect to address 192.168.1.55: Operation timed outIn diesem Fall wird die Verbindung wahrscheinlich von einer Firewall blockiert. Bitte stellen Sie sicher, dass eine etwaige Firewall die TCP Ports 139 und 445 sowie die UDP Ports 137 und 138 durchlässt. Wenn am Server Netbios über TCP nicht aktiviert ist, kann sich Sharity trotzdem verbinden. Probieren Sie in diesem Fall Port 445 statt 139 um sicher zu gehen, dass zumindest das CIFS-Port offen ist. Freigeben eines VerzeichnissesWenn das TCP/IP Netzwerk funktioniert, können Sie Verzeichnisse freigeben. Wählen Sie ein Verzeichnis im Windows-Explorer, klicken Sie es mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Freigabe und Sicherheit...". Der nun folgende Dialog ist stark von der Windows-Version abhängig, die Sie benutzen. Halten Sie sich im Zweifelsfall an die Windows-Hilfe.Beim Verstehen des Freigabe-Dialogs kann Ihnen folgende Information helfen: SMB/CIFS hat zwei Betriebsmodi: Zugriffskontrolle auf Benutzer-Ebene und Zugriffskontrolle auf Freigabe-Ebene. Im ersteren Fall hat jeder Anwender seine eigenen Login-Daten. Nachdem er sich beim Server angemeldet hat, hat er Zugriff auf alle Freigaben. Im zweiten Fall hat jede Freigabe ein eigenes Passwort und jeder Anwender, der das Passwort kennt, hat Zugriff auf die Freigabe. Windows 95, 98 und ME sind grundsätzlich fü Zugriffskontrolle auf Freigabe-Ebene ausgelegt. Die Server-Betriebssysteme (NT, 2000 Server und 2003 Server) sowie 2000 Professional und XP Professional bevorzugen Zugriffskontrolle auf Benutzer-Ebene. Windows XP Home nimmt eine Sonderstellung ein: Es gibt nach aussen hin vor, Zugriffskontrolle auf Benutzer-Ebene durchzuführen und fragt nach Anwender-Name und Passwort, akzeptiert aber jedes Login solange das angegebene Passwort leer ist. Namens- und Browsing-DiensteNachdem Sie das Netzwerk konfiguriert und ein Verzeichnis freigegeben haben, sollten Sie grundsätzlich mit Sharity darauf zugreifen können. Es gibt jedoch noch zwei mögliche Hindernisse: den Namensdienst und den Browsing-Dienst.Da Sie den Windows Computer per Namen angeben wollen, muss es einen Dienst geben, der den Namen auf eine IP-Adresse übersetzt. Windows verwendet dafür traditionell den Netbios Namensdienst. Microsoft hat allerdings mit Windows 2000 zu DNS (Domain Name Service) als bevorzugtem Dienst gewechselt. Netbios wird meist immer noch unterstützt. Wenn Ihr Netzwerk schon DNS benutzt, können Sie den Namensdienst mit "ping" oder "telnet" testen. Verwenden Sie einfach den Computer-Namen statt der IP-Adresse. Wenn Sie allerdings auf den Netbios Namensdienst angewiesen sind, brauchen Sie für einen Test spezielle Programme wie z.B. "nmblookup" aus der Samba Distribution. Sollte Ihr Netzwerk auch noch einen WINS Server (dedizierter Server für den Netbios Namensdienst) verwenden, stellen Sie sicher, dass sowohl Sharity als auch der Windows-PC die selbe Einstellung haben. Wenn der Namensdienst funktioniert, sollten Sie einfach über /CIFS/freigabe[computer] auf die Freigabe zugreifen können. Das Durchsuchen des Netzwerks über das entire_network Verzeichnis erfordert jedoch noch einen weiteren Dienst: den "Local Master Browse Server" (LMB). Dieser Dienst wird unter allen SMB Servern (Windows und kompatible wie z.B. Samba) bestimmt. Normalerweise kann jeder Computer zum LMB werden, bei dem die Datei- und Druckfreigabe aktiviert ist. Ist in Ihrem Netzwerk-Segment kein LMB vorhanden, können Sie Samba auf Ihrem Unix Computer installieren um diesen Dienst zu übernehmen. Die einfachste Methode um Probleme mit dem Browsing zu umgehen ist allerdings, die Ressourcen händisch in der grafischen Benutzeroberfläche (Abschnitt "Ressourcen") zu konfigurieren. | |||||
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